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Was ist PLA?

PLA gehört zu den auch "Bioplastik" genannten synthetischen Polymeren. Diese werden aus nachwachsenden Rohstoffen anstelle von Mineralöl gewonnen. Der thermoplastische Kunststoff wurde schon 1845 von Théophile-Jules Pelouze entdeckt. In den 50er Jahren patentierte Dupont ein Verfahren zur Massenproduktion des zur Gruppe der Polyester gehörenden Materials. Bei der Fused Filament Fabrication (FFF) leistet PLA in vielem mehr als das ursprünglich für den 3D-Druck eingesetzte ABS. Das gängige Industrieplastik ABS wird bei der Herstellung von zahhlosen Gebrauchsgegenständen und Kunststoffteilen (z.B. im Auto) verwendet. Auch LEGO-Steine sind beispielweise in ABS gefertigt. Ein weiteres Beispiel ist die ABS-Vollkunststoffkarosserie des von 1968 bis 1988 gebauten Geländewagens Citroën Méhari.

PLA wird u.a. in der Lebensmittelindustrie (z.B. für kurzlebige Verpackungen), für Windeln, Luftpolsterbeutel, Hygieneartikel und Büroartikel genutzt. Auch in der Medizin (z.B. für temporäre Implantate ohne Entfernungs-Operation, da diese der Körper selbst abbaut) oder der Landwirtschaft (z.B. für unterpflügbare Mulchfolien oder Halterungen, die nach der Ernte nicht eingesammelt werden müssen) wird Polylactid eingesetzt. Die recht geringe Entflammbarkeit und Dichte machen das Material attraktiv für viele weitere Einsatzzwecke wie etwa Funktionsbekleidung.

Der Biokunststoff bietet ähnlich gute Eigenschaften für den 3D-Druck wie ABS. Zum Beispiel eine hohe Kratzfestigkeit, Beständigkeit gegen Wasser, Alkohol, Öle und Fette. Es hat auch einen hohen Elastizitätsmodul, also eine gute Formstabilität. Weniger ausgeprägt sind die Temperaturbeständigkeit und Schlagzähigkeit. Darüber hinaus ist das Bio-Filament per se als lebensmittelecht eingestuft. Ein Druck von Besteck oder (Koch-)Geschirr empfiehlt sich dennoch nicht: Das Objekt überlebt wegen des niedrigen PLA-Schmelzpunkts die Spülmaschine nicht. Und in den winzigen Rillen eines 3D-Drucks können sich zudem Keime und Bakterien festsetzen und gedeihen. All diese Angaben beziehen sich zunächst auf reines PLA. Filamente aus modifiziertem Polylactid können daher auch deutlich andere Eigenschaften zeigen.

Ein Argument für die Verwendung von Polylactid für den 3D-Druck sind die vorteilhaften Eigenschaften bezüglich der Entsorgung. Trotz der Einstufung als biologisch abbaubar nach DIN EN 13432 ist aber auch reines PLA unter normalen Umgebungsbedingungen stabil. Der Begriff biologische Abbaubarkeit bezieht sich auf die ausreichend schnelle Zersetzung des Materials. Dies ist jedoch hauptsächlich unter den speziellen Bedingungen einer industriellen Kompostierung möglich. Das heisst Polylactid-Materialreste und -Abfälle eignen sich weniger für die Kompostierung im eigenen Komposthaufen. Denn dieser erreicht die nötige Temperatur von mindestens 55 °C in der Regel nicht. In der Natur (eingegraben) oder auf dem Komposthaufen kann die Zersetzung schon über ein Jahr dauern. Das bedeutet jedoch auch, dass man keine Bedenken haben muss, dass PLA-Druckobjekte einfach so verrotten. Selbst Gartenarmaturen können –je nach Einsatzzweck- problemlos mehrere Jahre halten.

Eine weitere Möglichkeit der Entsorgung ist ein Recycling des Materials. Bei diesem werden die Molekülketten thermisch wieder aufgebrochen und das Polymer somit in einen monomeren Zustand zurückgeführt. Dieses kann anschließend ohne Qualitätsverlust wieder als Ausgangsstoff für die Polymerisation zu Polylactid genutzt werden.